Störenfried & Strickmarie
Fotoarchiv
18.01.2019 - Freitag - 19:30 Uhr
Störenfried & Strickmarie
Diebesgut und Liedkultur
Sie schrecken vor nichts zurück, vertonen und besingen alles, was der Alltag der unterschätzten und unberechenbaren Lebensform Mensch hergibt. Sie graben in Ab- und Hintergründen, bezaubern und bestricken mit ihrem Stimmgewitter. Voller Respekt plündern Sie Archive und spüren Lieder mit schöner Zeitlosigkeit auf. Respektlos brennen sie ihr eigenes Liedgut in die mentalen Festplatten der gierigen Kulturverkoster. Das Programm erfüllt gänzlich unerwartete Erwartungen mit unverfallbar richtigen Texten und alterslos schönen Melodien und zweifelsfrei zauberhafter Zweistimmigkeit, ungehört und ungehörig. Regelmäßig wundert sich das Publikum, worüber es verwundert ist und wie richtig es ist, das offenkundig Falsche zu besingen, wenn man es nur richtig macht.Beide Musiker stehen wahrlich oft genug auf der keltisch-irischen Folks-Bühne, wollen sich dennoch Raum für die Sprache ihrer Mütter lassen. Immer strick gekleidet und strack mit ihrer Stimme füllt Michaela Jeretzkys Mezzosopran Säle und Seelen. Ihr männlicher Gegenfried, Stefan Gliwitzki, geht mit Gitarre, Bouzouki und Stimme andere Wege, strickt sich aber doch immer mit der ihren zusammen.
(Text: Störenfried & Strickmarie, Fotos: Arndt Denecke, Eisvogel)